Glück auf! – so lautet der Gruß der Bergleute,
Dieser Gruß beschreibt die Hoffnung der Bergleute, „es mögen sich Erzgänge auftun“ („Ich wünsche Dir Glück, tu einen neuen Gang auf“), denn beim Abbau von Erzen ließ sich ohne Prospektion¹ nur unsicher vorhersagen, ob die Arbeit der Bergleute überhaupt zu einem Lohn führen würde. Weiterhin wird mit diesem Gruß der Wunsch für ein gesundes Ausfahren aus dem Bergwerk nach der Schicht verbunden. Entstanden ist der Gruß wohl im sächsischen Erzgebirge gegen Ende des 16. Jahrhunderts, als die Bergleute noch zu Fuß über Fahrten (Leitern) oder mit der Fahrkunst ein- und ausfuhren. (Man fährt in ein Bergwerk immer ein und nicht hinein, egal ob man zu Fuß, mit dem Förderkorb oder mit der Grubenbahn einfährt.) Das hieß, dass der Bergmann nach einer 10-Stunden-Schicht oft noch eine anstrengende und gefährliche 2-Stunden-Kletterpartie an der Fahrte (Bergmännisch für Leiter) vor sich hatte, etwas, wobei man einiges an Glück gebrauchen konnte. Wurde ein Bergmann fahrtlos, so war er dabei in den Schacht gestürzt. Hinzu kommt, dass in jener Zeit (16. bis 18. Jahrhundert) tödliche Unfälle beinahe an der Tagesordnung waren, nicht nur beim Ein- und Ausfahren. Es kam oft vor, dass Kumpel der nächsten Schicht, die man beim Ausfahren noch gegrüßt hatte, im Berg geblieben waren und man diese nie wieder gesehen hatte.
Der Bergmannsgruß wurde bereits vor 1700 in dem alten Bergmannslied „Glück Auf, der Steiger“ kommt künstlerisch umgesetzt und ist damit in das Volksliedgut eingegangen. Bergwerke wie Zeche Glückauf-Tiefbau, Zeche Glückauf Barmen oder Zeche Glückaufsegen wurden so benannt. Mindestens seit 1890 wird der Gruß verbreitet auch bei Speleologen (Höhlenforschern) benutzt und ist auch heute noch die unter den Speleologen am meisten verbreitete Grußform. Sie ist insbesondere beim Einfahren (Betreten der Höhle) üblich.
Die gekreuzten Werkzeuge Schlägel und Eisen sind das in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts entstandene Symbol des Bergbaues. Überlieferungen zufolge legte der leitende Bergmann das Eisen und den Schlägel nach der Schicht gekreuzt vor die Tagesöffnung (Schacht oder Stollen) des Bergwerkes, um zu zeigen, dass alle Bergleute sicher ausgefahren waren und die Grube belegt (mit Sprengstoff geladen) ist. Der Schlägel und das Eisen waren die ersten modernen Werkzeuge des Bergmannes. Steht dieses Symbol auf dem Kopf, kennzeichnet es stillgelegte Bergwerke bzw. den Altbergbau.
Warum heißt diese Webseite „Stille Strecken“?
Nun, der Bergmann bezeichnet lediglich die „Wege“ innerhalb eines Bergwerks, die eine direkte Verbindung zum Tageslicht haben als Stollen. Alle anderen „Wege“ im Bergwerk bezeichnet der Bergmann als „Strecken„. Da in den Bergwerken in denen ich mich am liebsten bewege nun mal „Ruhe“ eingekehrt ist, – sind dies eben „Stille-Strecken„.
So einfach….
Randnotiz: Zum Schutz der Örtlichkeiten und nicht zuletzt den Lesern meiner Webseite verzichte ich auf genaue Ortsangaben und auf die wirklichen Namen der gezeigten Bergwerke und Höhlen. Freunde des Altbergbaus und Speleologen erkennen die Örtlichkeiten eh meistens an den Bildern. Meine Seiten sollen keine Informationsquelle und keine Plattform für Vandalen, Schrottdiebe, abenteuerhungrige Laienbefahrer, verirrte Wanderer, Geocacher oder die Leute mit dem großen Betonmischer sein. Ich lade hier nur noch Fotos aus „(innoffiziellen) Besucherbergwerken“ hoch, oder aus Anlagen die eh schon bei den Altbergbaufuzzis „unter der Hand“ umhergereicht werden.
Zum Thema „Gefahren, Verhalten und Ausrüstung in der Altbergbauforschung„, habe ich ein paar Worte verfasst – siehe oben im Menü „Gefahren im Altbergbau“ !
1) Im Bergbau und in der Geologie bezeichnet man mit Prospektion die Suche und Erkundung von neuen, vorher unbekannten Rohstoff-Lagerstätten nach geologischen, geophysikalischen, geochemischen und bergmännischen Methoden. Die früher übliche Bezeichnung Schürfen ist heute kaum noch gebräuchlich.
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